Christoph Straninger frisch verliebt und mit dem besten Match seines Lebens

„Wenn du keinen Rhythmus findest, dann kommt sowas zustande wie heute. Die Mischung aus sehr wenig Tennis in letzter Zeit und zwei langen intensiven Arbeitstagen verträgt sich eben nicht“, wusste Müller. „Du bist im Kopf nicht frei, und auch wenn es „nur“ ein Achtelfinale war, der Franz ist immer ein unangenehm und schwer zu spielender Gegner.

„Wenn du keinen Rhythmus findest, dann kommt sowas zustande wie heute. Die Mischung aus sehr wenig Tennis in letzter Zeit und zwei langen intensiven Arbeitstagen verträgt sich eben nicht“, wusste Müller. „Du bist im Kopf nicht frei, und auch wenn es „nur“ ein Achtelfinale war, der Franz ist immer ein unangenehm und schwer zu spielender Gegner.

Ich wusste zwar, wenn ich gut und schnell spiele, dann kann ich ihn schlagen, aber das war heute eben nicht annähernd möglich. Enttäuschung gibt es aber keine bei mir. Nach all den Highlights dieser Saison ist der Rest der jetzt noch kommt nur mehr eine süße Zugabe. Ich hatte jetzt drei Wochen ohne Schläger, und viel mehr auf die Zähne meiner kleinen Tochter geachtet“, nahm Müller seine erste Niederlage nach sechs Grand-Slam-Einzelsiegen in Folge gelassen. Die Nummer 1 der Tour glatt aus dem Bewerb serviert, da schien der Weg für Franz Mayrhuber ins Semifinale des 18. September-Grand-Slam-Turniers ein ganz leichter zu sein. Zumal mit Christoph Straninger „nur“ die Nummer 67 im Computer wartete. Ein Trugschluss dem der erfahrene Mayrhuber aber wahrscheinlich ohnehin nicht aufgesessen ist. Denn sein Gegner spielte das Match seines Lebens, und agierte nicht wie die Nr. 67 der Tour sondern eher wie ein zukünftiger Top-Ten-Star. Aggressiv, frech und ohne Respekt vor dem großen Namen auf der anderen Seite des Netzes, verwickelte der 27jährige aus Neumarkt an der Ybbs den Olympiasieger in eine enge Partie. „Hauteng sogar“, wie es Mayrhuber nach seinem 7:6, 6:2 Erfolg formulierte. Denn vorallem in Durchgang 1 zelebrierte Straninger Tennis vom Feinsten. Draußen am Rande des Platzes staunten Tour-Größen wie Andreas Harbarth, Mario Kiss oder Thomas Müller nicht schlecht über den Niederösterreicher, der am Centercourt zu absoluter Höchstform auflief und dem prominenten Gegner alles abverlangte. Der Neumarkter traf vorallem ab Mitte des erstes Satzes beinahe jeden Ball, und wehrte sehr zum Kummer seines Gegners nicht weniger als 9 Satzbälle ab. Erst im Tie-Break setzte sich womöglich das Quentchen mehr Routine gegen jugendlichen Übermut durch. Denn beim Stand von 8:8 jagte Straninger zwei leichte Bälle unbedrängt ins Out, womit Satz 1 und letztlch auch das Match für Mayrhuber entschieden waren. „Ich bin sehr zufrieden mit mir. Ich glaube, ich habe heute meine Liebe zum Hartplatz entdeckt. Das war eine Superpartie, einfach wunder schön zu spielen. Ich war eigentlich die ganze Zeit über sehr konstant, und dann im Tie-Break bei 8:8 habe ich halt meine Chance gesehen. Leider war ich dann viel zu hastig. 8:10 im Tie-Break zu verlieren ist schon sehr bitter“, resümierte der 27jährige aus Neumarkt an der Ybbs. Einmal mehr präsentierte sich dann noch Franz Mayrhuber beim Interview nicht unbedingt als Freund von großen Worten. Viel eher läßt er zurzeit „große Taten“ auf dem Platz für sich sprechen. „Ich habe davon profitiert, dass der „Tom“ heute keinen guten Tag hatte. Das ist Tatsache, und so hatte ich dann noch ein bißchen Kraft für die zweite Partie“, äußerte sich der Olympiasieger wie immer höchst bescheiden und zurückhaltend.

 

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